ReUse Beachvolleyhalle aus Bern wird Feuerwehrmagazin in der Vallemaggia ←
Das Thema der Wiederverwendung in der modernen Architektur gewinnt angesichts der Notwendigkeit, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu reduzieren und die Umweltbelastung des Bauwesens zu minimieren, eine entscheidende Bedeutung. Ein herausragendes Beispiel in der Schweiz ist das jüngste Projekt, bei dem die Struktur der Beachvolleyballhalle in Bern, ursprünglich für sportliche Aktivitäten konzipiert, in die neue Feuerwehrkaserne der Gemeinde Lavizzara, genauer in Peccia im Maggiatal, übertragen und angepasst wurde.
Das Projekt entstand aus der Dringlichkeit, nach der verheerenden Flutkatastrophe, die Lavizzara im Sommer 2024 getroffen hatte, schnell lebenswichtige öffentliche Einrichtungen wiederaufzubauen. Angesichts der Notwendigkeit zu raschem und verantwortungsbewusstem Handeln entschied sich die Gemeinde für die Wiederverwendung einer bestehenden Stahlkonstruktion in Bern, die eigentlich für den Abbruch vorgesehen war, um Platz für einen neuen Schulneubau zu schaffen. Diese Entscheidung entspricht nicht nur praktischen Anforderungen, sondern verkörpert zugleich die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit, indem sie Materialverschwendung vermeidet und die Abfallproduktion drastisch verringert.
Die Vielseitigkeit der ursprünglichen Struktur macht dieses Projekt zum Modell für künftige Anwendungen. Dank der einfachen, modularen Bauweise der Metallkonstruktion kann sie mühelos an verschiedene Kontexte und Bedürfnisse angepasst werden und sich beispielsweise in Veranstaltungsräume, Freilufttheater, temporäre Kinos oder multifunktionale Gemeinschaftsräume verwandeln.
Letztlich ist das Projekt in Peccia nicht nur ein vorbildhaftes Beispiel für strukturelle Wiederverwertung, sondern auch ein greifbares Zeichen für zeitgenössische architektonische Flexibilität und das Engagement für wirklich nachhaltiges Bauen. Diese Initiative, bereichert durch die solidarische Zusammenarbeit zwischen Berg- und Stadtgemeinschaften, setzt einen wichtigen Präzedenzfall und eröffnet neue Perspektiven sowie Chancen für die Zukunft der zirkulären Architektur in der Schweiz.
Adresse Demontage: Goumoensstrasse 50, Bern
Adresse Wiederaufbau: Piani di Peccia, Vallemaggia
Projektteam: Studio Urbane Landschaften GmbH, Raffaele Sarubbo Atelier, Zanini Gozzi SAGL, VRT Visani Rusconi Talleri SA, Decarli e Pinoja SA, Stephan SA
Bauherrschaft: Comune di Lavizzara